Nero

Wurfdatum: 24.03.2012, Rüde, kastriert
Abstammung: unbekannt

Nero wird über das Tierheim Zweibrücken in Rheinland-Pfalz vermittelt:

Nero kam im Juni 2020 zu uns ins Tierheim. Bereits bei Abgabe wussten wir, dass sein Aufenthalt sicherlich etwas länger sein wird. Groß, schwarz, nicht mehr ganz jung, Beißvorfall im häuslichen Bereich als Abgabegrund…

Ja, es gab einen Beißvorfall mit seinem Eigentümer, nach 8 Jahren Zusammenleben. Was genau dazu geführt hat, würde hier den Rahmen sprengen. Die Kurzfassung ist, dass es Missverständnisse gab, die dann am Tag X irgendwann blutig geendet haben.

Wer die Rasse kennt, wird feststellen, dass Nero gar nicht mal so sehr aus der Art schlägt. Uns fällt da der Spruch „Hovawart – Der, der Haus und Hof verwahrt“ ein. Nero ist kein Freund von fremden Menschen. Er möchte weder von Fremden angefasst, noch groß beachtet werden. Man muss sich sein Vertrauen erarbeiten (kleiner Tipp: Leckerlies helfen hier ungemein weiter). Wie so oft haben es Frauen durchaus leichter als Männer. Streckt man ihm einfach mal die Hand entgegen, beißt er da durchaus auch rein. Da gibt es nichts zu beschönigen. An dieser Stelle sei gesagt, dass dies zwar eine gängige Kontaktaufnahme zu fremden Hunden ist, aber aus Sicht eines Hundes nicht immer als freundlich angesehen wird.

Nero ist jedoch gewiss kein blutrünstiges Monster, welches jeden Menschen attackieren will, er möchte in Ruhe gelassen werden. Beim Spaziergang verlaufen Begegnungen mit Menschen und Hunden unauffällig. Er tobt nicht, fällt nicht unangenehm auf. Nichtsdestotrotz sollte an seiner Leinenführigkeit und der Orientierung am Menschen am anderen Ende der Leine gearbeitet werden. Mitte 40 kg machen keinen Spaß, wenn sie mal eben schnell zur nächsten Schnüffelstelle wollen ohne Rücksicht auf Verluste des Zweibeiners. Er kennt diesbezüglich bereits Trainingsansätze, die es nach Adoption zu vertiefen gilt.

Organisch ist Nero fit. Lediglich seine Knochen und Gelenke machen uns immer etwas Sorgen, da er nicht „ganz rund“ läuft. Muskelaufbau sollte hier in jedem Fall an erster Stelle stehen. Tierärztlich haben wir ihn bereits ziemlich auf den Kopf stellen lassen.

Wir waren unglaublich stolz, als wir sein Vertrauen gewonnen hatten und Anleinen und Maulkorb anziehen problemlos möglich war. Beim Bürsten und bei tierärztlichen Behandlungen greifen wir nach wie vor zum Maulkorb. Auch auf Spaziergängen trägt er ihn, was wir auch Interessenten so mit auf den Weg geben würden.

Interessenten sollten Erfahrung mit nicht einfachen Hunden haben. Der Maulkorb sollte ganz selbstverständlich zur Grundausstattung gehören und die Erwartung, dass man Nero noch verbiegen kann, sollte nicht vorhanden sein. Nero versteht Menschen sehr gut. Auf Leute, die denken, dass Liebe allein alles richten kann und sämtliche „negativen“ Verhaltensweisen in Luft auflöst, kann er verzichten.

Er ist mit Hündinnen verträglich, bei Rüden muss man schauen. Kastraten, die nicht groß auffallen haben hier bessere Chancen. Er lässt sich jedoch auch hier von seinen Menschen gut anleiten, wenn er vorhat sich daneben zu benehmen.

Kinder gehören nicht in einen Nero-Haushalt, das würde einfach nicht passen.

Kontakt und weitere Informationen über das Tierheim Zweibrücken